Freilichttheater 2019 - "D´Doktabäurin"

Das Freilichttheater der Ebrachtaler Ebersberg wird auf dem Gelände des Vereinsheims vor einer einzigartigen Naturbühne, wie sie schöner nicht sein kann aufgeführt.

Zum Inhalt

Das Haberl-Anwesen in Marschall, einem Dörflein nächst Holzkirchen, war um die Mitte des vorigen Jahrhunderts herum Besitz einer vielköpfigen Familie Nonnenmacher, die wahrscheinlich aus dem Osten zugereist war und sich hier ansässig gemacht hatte. Abgesehen vom Vater, wurden die männlichen Angehörigen dieser Sippschaft, als sie erwachsen waren, alsbald der Schrecken der Einwohnerschaft des Ortes und auch der weiteren Umgebung. Während die Eltern im Rufe ehrbarer Leute standen und auch den Töchtern nichts  Übles nachgesagt  werden konnte, verübten die Buben Verbrechen um Verbrechen. Sie wilderten, sie stahlen und raubten, und auch auf die Vernichtung eines Menschenlebens kam es ihnen auf ihren Raubzügen nicht an. Rädelsführer war hauptsächlich der älteste Sohn der „Simma“, und besonders sein Bruder „Girgl“ war ihm zu seinen Schandtaten ein eifriger Gehilfe, weniger vielleicht die jüngeren Brüder. Einen ganz ausgemachten Genossen hatten die Haberlbuben am „Spreißltoni“, der wegen schwerer  Verbrechen bereits zum Tode verurteilt worden war,  aber vor seiner Hinrichtung noch aus dem Gefängnis entfloh und sich zu der Haberlbande gesellte, zu der auch andere schlimme Gesellen gehörten. Als ihnen im heimatlichen Anwesen der Boden zu heiß wurde, hielten sie sich im großen Dietramszeller Forst auf, wo sie auch das Versteck ihrer geraubten Sachen hatten. Gendarmen und Jäger boten alles auf, der Bande habhaft zu werden, doch ihrer waren zu wenig, bis sich Leute aus Holzkirchen und dessen weiter Umgebung zusammentaten und im Zeller Wald mit der Verbrecherbande einen blutigen Kampf ausfochten und zwar mit ziemlich gutem Erfolg. Das Verbrechernest wurde ausgehoben und die Haberlbrüder und ihre Mitgesellen, einige von ihnen schwer verwundet, dem Gerichte überliefert, wo ihnen die gerechte Strafe zuteil wurde.

Einer der Brüder, der „Girgl“, hatte vor der Gefangennahme, als beim Haberl eine Haussuchung durchgeführt werden sollte, das Haus noch in Brand gesetzt.

Dagegen durften sich die drei Haberltöchter, „Babett“, „Regina“ und „Amalie“, bei der Bevölkerung sogar einer gewissen Beliebtheit  erfreuen, da sie es  verstanden, durch  Behandlung mit Hausmitteln und Kurpfuscherei bei Mensch und Vieh manche Krankheiten zu beheben. Besonders „Amalie“, die jüngste Schwester, die mit der Zeit die „Wunderdoktorin“ oder die „Doktabäurin“  genannt wurde, brachte es durch  ihre vielen Heilungserfolge zu großem  Ansehen und auch Reichtum. Sie heiratete, erwarb das bei Freising gelegene große Gut „Mariabrunn“ und durfte selbst Angehörige bester Stände, ja sogar Fürstenhäuser zu ihren Patienten zählen.                                                                  

Laut ziemlich verbürgten Überlieferungen hatte „Amalie“ mit dem ihre Brüder bekämpfenden  „Jäger-Anderl“ von Valley ein Liebesverhältnis, ließ es aber zu einer Verehelichung mit ihm nicht kommen. Sie wollte hoch hinaus, was ihr auch gelungen ist.

Autor: Georg Stöger - Ostin

Miesbach, Januar 1951

Personen und ihre Darsteller

Weitere Mitwirkende

Maske
Elze Uschi, Reif Evi und Team

Musik
De Saunaboarisch'n

Licht- und Tontechnik
M7 Veranstaltungstechnik, Linnerer Stefan

Gestaltung
MedienGaarage, Stefan Gaar

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den vielen ehrenamtlichen Helfern aus unserem Verein und bei den Sponsoren, ohne die diese Aufführungen nicht möglich wären.